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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

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Wenn du in der düsteren Gasse von Old Lane durch die stets verschlossene Tür des Hauses Nummer 13 schaust, erkennst du eine verlassene Wohnung. Seltsame Geschichten von verfluchten Seelen, die einst hier lebten und Menschen kaltblütig getötet haben, hängen an dieser Adresse. Niemand wagt es, diesen Ort zu betreten, nicht einmal auf die Straße zu schauen.

Es heißt, dass zwei junge Menschen, Marcus und Luna, in dieser Wohnung getötet wurden, im Verdacht, Schwarzmagie zu praktizieren. Doch bevor sie starben, warfen sie einen Fluch aus, dass jeder, der ihre Seele stören würde, sein Ende finden sollte. Seitdem ist das Haus eine gruselige Konstruktion, in dessen dunklen Schatten jeder nur den Tod sieht.

Es war ein ganz normaler Freitagabend, als Jake, ein unerschrockener Teenager, die Legende mit seiner Wahrnehmung bombardieren wollte und beschloss, das verfluchte Haus zu betreten. Ohne an die Konsequenzen zu denken, ging er hinein. Das Haus war dunkel und staubig, mit Spinnweben, die sogar das kleinste Licht schluckten. Der einst weiße Anstrich der Wände war nun grau, fast schwarz vor Schmutz und Altersflecken. Jake begann das Haus zu erkunden, in der Hoffnung, dass er seiner Neugierde ein Stück näher kam.

Als er die Treppe hinaufging, fing eine alte, stark verrostete Öllampe auf dem Tisch an zu flackern und spukhaftes Lachen war zu hören. Der Raum füllte sich sofort mit einer tödlichen Stille, gefolgt von einem kalten Hauch, der ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Die Temperatur sank schlagartig und jeder Atemzug war sichtbar in der eisigen Dunkelheit.

Mit zitternden Händen nahm er die Lampe und ging weiter. Im ersten Raum befand sich ein altes Bett mit verblichenen Vorhängen, eine verschlossene Truhe und ein Spiegel, dessen Glas bereits gesprungen war. Doch was er darin sah, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Statt seines eigenen Spiegelbildes sah er das von Marcus und Luna, bleich und unnatürlich, mit leeren Augen. „Du hättest nicht kommen sollen, Jake“, flüsterten sie gurrend.

Ein markerschütternder Schrei entfuhr ihm und er brach aus dem Raum aus, rennend, stolpernd, die Treppe hinunter. Doch ein unsichtbares Kraftfeld hielt ihn im Haus fest. Als er sich umdrehte, sah er Marcus und Luna hinter ihm. „Du störtest unsere Seelen, Jake. Jetzt musst du für immer bei uns bleiben“.

Am nächsten Tag fand man Jake leblos im Haus Nummer 13. Etwas Unnatürliches hatte sein Leben genommen. Niemand wusste genau, was passiert war, nur dass er in das Haus der verfluchten Seelen eingedrungen war und nicht lebend zurückgekommen war. Das Haus wurde wieder verschlossen und die Legende über die verfluchten Seelen lebt bis heute weiter. Doch manchmal, in der tiefsten Stille der Nacht, kann man leises Lachen aus dem Haus Nummer 13 hören und ein flackerndes Licht aus dem Fenster sehen.

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