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Todeshauch

Todeshauch

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Das sanfte Flackern des Computerbildschirms erhellte das düstere Schlafzimmer von Thomas. Er war ein junger Blogger und sein Name im Netz war „Ghostwriter“. Der Abend war ruhig, bis auf das leise Ticken seiner alten Wanduhr und das surrende Geräusch seines Laptops. Bis eine furchteinflößende Benachrichtigung seinen Alltag durchbrach.

„Du hast eine neue Nachricht“, las er die Benachrichtigung auf seinem Laptop. Ein Anonymus hatte ihm eine merkwürdige Nachricht geschickt: „Nimm den nächsten Atemzug nicht für selbstverständlich. Dein Atem kann jeden Augenblick dein letzter sein.“ Ein erzwungenes Lachen entkam Thomas‘ Lippen. So ein überdramatischer Versuch, ihn zu erschrecken.

Doch etwas war merkwürdig. Thomas spürte plötzlich eine unbequeme Enge in seiner Brust. Er prüfte es ab und blickte auf seinen schmalen Computerbildschirm, wo die ominöse Nachricht immer noch prangte. Während er es mit einem Seufzen abstreifte und zu seinem Tee hinübergriff, wurde das Engegefühl stärker. Sein Atem kam in knappen, abgehackten Schnappern. Panik begann in seiner Brust zu brodeln.

Er fühlte sich, als ob jemand seine Lungen zusammenquetschte. Sein Herz raste wild in seiner Brust. Schweiß tropfte von seiner Stirn auf seine Tastatur. Seine Hände krampften sich um den Rand des Schreibtischs. Seine Vision verschwamm, während das surrende Geräusch des Laptops lauter wurde.

Schließlich fiel sein Blick erneut auf die Nachricht des Anonymus: „Nimm den nächsten Atemzug nicht für selbstverständlich. Dein Atem kann jeden Augenblick dein letzter sein.“ Plötzlich wurde ihm klar, das war keine bloße Drohung. Es war eine Art Fluch, ein grausamer Todeshauch. Er kämpfte weiter um jeden Atemzug. Die Luft in seinem Zimmer schien plötzlich schwer und zähflüssig wie Wasser zu werden.

Er versuchte, das Schlafzimmer zu erreichen, stolperte jedoch und sank auf den kalten Fußboden. Seine Beine gaben nach, seine Augen verdunkelten sich. Während er auf dem Boden lag, griff er eins seiner Handy und versuchte Hilfe zu rufen. Aber es war zu spät. Mit einem letzten, erzwungenen Atemzug sank er bewusstlos zu Boden.

Als die Rettungssanitäter eintrafen, war es zu spät. Sie fanden Thomas am Boden, den Blick auf den hell erleuchteten Bildschirm gerichtet, auf dem noch immer die anonyme Nachricht stand. Man hielt es für einen plötzlichen Herzstillstand und verdächtigte niemanden.

Der Computerbildschirm flackerte weiterhin im Dunkeln, die unheimliche Nachricht prangte noch immer auf dem Bildschirm. Die Wanduhr tickte weiter, als ob nichts passiert wäre, und der Geist von „Ghostwriter“ blieb gefangen in der grellen Kälte des Todeshauchs.

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