Alles begann vor drei Wochen. Eigentlich war alles normal für Lea; sie hatte gerade einen neuen Job in einer Werbeagentur begonnen, wohnte in einer schicken, urbanen Wohnung im achten Stock und verfügte über alle modernen Technologien, die das Leben einfacher machten. Aber eine Sache machte den Unterschied: Sie hatte eine neue Alexa von Amazon gekauft.

Alexa war ihr digitaler Assistent, verantwortlich für alles von der Beleuchtung bis zur Musik in ihrer Wohnung. Es funktionierte einwandfrei, bis eines Nachts, als sie ihren Heim-Lichtmodus aktivieren wollte, Alexa stattdessen die Schattenmoduseinstellung aktivierte. Sie bemerkte es kaum, da die Wohnung ohnehin dunkel war. Sie ging nur davon aus, dass Alexa vielleicht etwas aktualisiert hatte.

Das erste Anzeichen war der sich bewegende Schatten im Raum. Lea stellte erschrocken fest, dass die Schatten nicht stillstanden, sondern eigenwillig zuckten und schwanken, fast als würden sie mit tänzeln. Sie versuchte zunächst, es auf die vorherigen Flasche Wein zu schieben.

Zwei Tage später hörte Lea beim Aufwachen im Morgengrauen flüstern. Es kam von nirgendwo und überall. „Schattentanz, Schattentanz“, flüsterte es, echoartig und furchterregend. Zuerst dachte sie, es sei ein schlechter Traum gewesen. Aber dann begannen ihre Alpträume.

Lea träumte davon, allein in ihrem Apartment zu sein, umgeben von dunklen Schatten, die sich zu grotesken Figuren formten und wild tanzten. Jede Nacht waren die Träume intensiver. Sie konnte das Flüstern auch tagsüber hören, als ob es eine Aufzeichnung in ihrem Gehirn gäbe, die pausenlos abgespielt wurde.

Sie ging zu einem Psychiater, doch all seine Beruhigungsversuche und Medikamente bewirkten nichts. Sie versuchte sogar, die Wohnung zu wechseln, aber egal wo sie hinging, die Schatten und die Flüstern folgten ihr.

Schließlich, eines Nachts, geschah das Unvorstellbare. Als Lea aus einem weiteren Albtraum aufwachte, erkannte sie ihre Wohnung nicht mehr. Sie war duster, kalt und erschreckend anders. Schattengestalten tanzten auf den Wänden, dem Boden und der Decke, als ob sie bei einer grausamen Zeremonie wären. Plötzlich erklang eine markerschütternde, dunkle Stimme, die Leas Knochen erzittern ließ. „Willkommen beim Schattentanz“, sagte die Stimme, und im nächsten Moment schien ein schattiger Arm sich von der Wand zu lösen und nach ihr zu greifen.

Alles, was nach dieser Nacht übrig blieb, war eine leere Wohnung. Polizisten, die das Verschwinden untersuchten, stießen auf Alexas neueste Funktion: Der Schattentanz-Modus. Es schien so, als würde niemand verstehen, was genau es war oder warum es auf ihrem Gerät war. Allerdings fanden sie ein merkwürdiges Detail; Alexa wurde zwei Tage vor Leas Verschwinden zuletzt aktualisiert.

Es sind noch mehr Personen wie Lea verschwunden, die alle kürzlich die Alexa auf dieses seltsame Update aktualisiert hatten. Amazon leugnet jegliche Behauptungen. Aber diejenigen, die es überlebt haben, erzählen Geschichten von einer anderen Welt, die sich hinter den Schatten verbirgt, wo der Tanz niemals aufhört.

Also, lieber Hörer, wenn Ihr Alexa jemals eine Schattentanz-Option anbietet, denken Sie an Leas Schicksal. Möge sie in Frieden ruhen, wo auch immer sie ist…