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Flammende Rache

Flammende Rache

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Es war eine ruhige, friedliche Nacht in der kleinen Stadt. Die Sterne erhellten den Himmel und castingerten Schatten auf den leeren Straßen. Jack, ein frischgebackener Polizei-Detective, nahm den letzten Schluck seines Kaffees und starrte dabei auf den leuchtenden Computerbildschirm. Plötzlich leuchteten die Lichter seines Telefons auf und die Stille wurde durch das Schrillen des Telefons zerrissen.

Jack zögerte nicht, er nahm den Hörer und hörte eine bebende Stimme am anderen Ende. „Mein Haus… es brennt, ich… ich glaube ich bin alleine“, brachte die Stimme hervor. Jack leitete sofort Hilfe ein und machte sich auf den Weg zum Brandort.

Als er ankam, erweckte das infernalische Feuer, das das Haus verzehrte, eine unerklärliche Furcht in ihm. Die Flammen wüteten und verzehrten gierig das Holz, die glühenden Funken verursachten flackernde Schatten, die um das Haus tanzten. Er konnte die Angstschweiß von seiner Stirn abwischen, bevor die Feuerwehr eintraf und das Feuer bekämpfte.

Sobald das Feuer gelöscht war, trat Jack in das verkohlte Schreckensszenario ein. Mit jeder Sekunde die er dort verbrachte, begann eine unruhige Atmosphäre von ihm Besitz zu ergreifen. In einem der Zimmer fand er ein verkohltes Foto. Das furchteinflößende Detail dabei war, dass unter den verkohlten Resten des Fotos die Konturen einer lachenden Frau nur minimal betroffen waren, trotzend der tödlichen Flammen als ob sie immun waren.

Jack war verstört. Auch wenn er ein Neuling war, hatte er gelernt, auf seinen Instinkt zu hören. Er machte sich auf die Suche nach einem Zeugen, der möglicherweise etwas bemerkt hatte. Er traf auf eine alte Dame, eine Nachbarin, die behauptete, eine seltsame Frau gesehen zu haben, die das verwüstete Haus verließ und die Straße mit einem unheimlichen Lächeln überquerte.

Die Suche nach der mysteriösen Frau wurde verstärkt. Doch sie schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Nach Monaten der vergeblichen Suche, gab die Polizei den Fall auf, ihre Spuren schienen einfach kalt zu sein. Doch Jack, weiterhin durch das geheimnisvolle Foto besessen, hielt an der Suche fest.

Ein Jahr später, an einem kalten Winternachmittag, rappelte Jack’s Telefon wieder und wieder ertönte dieselbe Stimme, von der gleichen Frau, das gleiche Brennen. Er eilte dort hin und fand dasselbe verkohlte Foto, dieselbe lachende Frau. Am darauffolgenden Tag befragte Jack die Nachbarin erneut und die Antwort war dieselbe. Die mysteriöse Frau wurde wieder gesehen.

Das Muster setzte sich fort. Jedes Jahr, in der gleichen Nacht, brannte dasselbe Haus nieder, dieselbe Frau rief und verschwand, während das lachende Foto jeden Brand unversehrt überlebte. Die Stadt begann von dem gespenstischen Ereignis zu flüstern und verwandelte sich in eine Stadt der Angst und des Aberglaubens. Niemand wagte es, das verwüstete Haus zu besuchen, es wurde als ein Ort der „Flammenden Rache“ betrachtet.

Jack, mittlerweile ein erfahrener Detektiv, machte es sich zur Aufgabe, das Geheimnis zu lösen. Jedes Jahr machte er sich auf den Weg zum Haus, bereit, sich der Frau zu stellen, aber sie tauchte nie auf. Obwohl er furchtlos war, befürchtete Jack, was als nächstes passieren könnte. Und das Foto lachte weiterhin, wie es die Flammen überlebte, ein stilles Zeugnis der flammenden Rache, die jährlich stattfand.

Jack’s unermüdliche Suche nach der Wahrheit und der lachende Ausdruck auf dem Foto, der die verheerende Kraft der Flammen trotzte und Jack’s schlaflose Nächte, lässt die Frage offen… Wer ist die lachende Frau und welche rachsüchtige Agenda verschweigt sie? Was könnte der Detektiv noch finden oder was wäre, wenn er es nicht tut…?

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