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Das Geheimnis des Eisprinzen

Das Geheimnis des Eisprinzen

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Es war ein kalter Winterabend. Der Schnee bildete sanfte Dünen auf den Straßen und Gehsteigen, die Laternen erhellten sie mit einem zarten Schimmern. Jarron war gerade dabei, sein Buchhandlungsgeschäft abzuschließen. Er liebte sein kleines und ruhiges Städtchen im hohen Norden mit seinen ehrlichen und hart arbeitenden Menschen. Doch im Hinterkopf lauerte immer eine unheimliche Geschichte, die vor vielen Generationen stattgefunden hatte und bis heute nicht vergessen werden konnte.

Der ‚Eisprinz‘, wie die Legende ihn nannte, war vor mehr als hundert Jahren spurlos verschwunden. Bemerkenswert war, dass der Prinz nie alterte und stets ein frostiges Auftreten hatte, ganz gleich, wie die Witterungsbedingungen waren. Nachdem er verschwunden war, glaubten die Ältesten des Dorfes, dass er an einen sicheren Ort zurückgekehrt sei, um seinen eisigen Fluch zu brechen. Jedes Jahr zu Weihnachten war es in der Bücherhandlung von Jarron Tradition, Geschichten über den Eisprinz zu erzählen. In diesem Jahr war jedoch etwas anders.

Während er die Türen zur Buchhandlung abschloss, bemerkte Jarron eine ungewöhnliche Kälte. Als er sich umdrehte, stand eine Gestalt an der gegenüberliegenden Straßenecke. Sie trug alte, edle Gewänder und schien von einer unirdischen Kälte umgeben zu sein. Jarron spürte eine seltsame Anziehungskraft und folgte der Gestalt durch die stillen, verschneiten Straßen des Dorfes.

Sie führten ihn zu einem alten, vergessenen Teil des Dorfes, wo Ruinen alter Hütten standen. Im Licht des Mondes sah er, wie die Gestalt an eine große Eiswand trat und verschwand. Jarron näherte sich zögernd der Wand und fühlte eine eiskalte Böe, die sich an seinen Fingern festbeißte. Ohne weitere Gedanken, griff er in die Wand und war überrascht, als seine Hand hindurch ging. Mit zitternden Atem zog er seinen Mantel enger um sich und schritt vorwärts.

Er fand sich in einem frostigen Palast wieder, der von leuchtenden Eiskristallen erleuchtet wurde. Der ‚Eisprinz‘, wiedererkennbar durch einige alte Gemälde aus seinem Buchladen, saß auf einem eisigen Thron. Seine Augen funkelten wie gefrorene Sterne, und seine Haut sah aus wie ein fernes Schneefeld.

„Jarron“, sprach der Prinz mit eisiger Stimme. „Du bist auserwählt, die Geschichte in die nächste Generation zu tragen. Aber du musst versprechen, es mit einem Ausdruck der Hoffnung zu versehen, und nicht der Angst.“

Erschrocken stotterte Jarron: „Aber warum ich?“

Der Prinz lächelte. „Weil du das Herz hast, die Geschichte zu erzählen. Die Kraft, zwischen den Zeilen zu lesen und die Bedeutung, die sie trägt, zu verstehen. Erzähl ihnen, dass ich kein Fluch bin, sondern ein Zeichen des Überlebens trotz der Kälte, der Härte und der Dunkelheit.“

Als der Prinz seine Worte beendet hatte, fühlte Jarron eine plötzliche Wärme, die ihn umgab, und in der nächsten Sekunde stand er wieder vor seiner Buchhandlung, doch etwas war anders. Er fühlte eine Wärme, die ihm vom Eisprinzen geschenkt wurde – eine Wärme von Hoffnung und Mut.

Jarron nahm eine tiefe Atempause und blickte auf den stillen, verschneiten Pfad vor ihm. Er hatte eine neue Geschichte zu erzählen, eine Geschichte voller Hoffnung und Manifestation von Stärke. Eine Geschichte, die jemandem vielleicht einmal helfen könnte, in der Kälte seines eigenen Lebens zu überleben.

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