Als die Dunkelheit hereinbrach, wurde aus dem sanften Rascheln der Blätter ein unheilvolles Flüstern. Alex spürte eine stetig wachsende innere Unruhe, während sein Handy entladen zu Boden fiel, riss sein bisheriges Gefühl einer realen Welt ab.
Der Pfad in der Dämmerung schlängelte sich weiter, und Alex befand sich mitten in einem gewaltigen, unheimlichen Wald. Der sonst so friedliche Ort war nun ein Labyrinth aus Schatten und Ängsten. Er war gerade dabei, sich zurechtzufinden, aber die Dunkelheit war unerbittlich. Ohne sein Handy war er orientierungslos.
Plötzlich hörte er ein flüchtiges Knacken hinter sich. Alex drehte sich um. Seine Augen weiteten sich bei dem Anblick, der sich ihm bot. Aus den Schatten des Waldes war eine dunkle Gestalt aufgetaucht. Es war hoch, schmal und bewegte sich mit einer übernatürlichen Geschwindigkeit. Seine Augen glühten in einem tiefen, unwirklichen Rot.
Alex begann zu rennen, doch seine Beine konnten kaum mit seinem rasch schlagenden Herzen mithalten. Es war, als würde die Erde unter ihm wegrutschen und die Dunkelheit ihn verschlingen. Er flüchtete tiefer in den Wald, wobei die Äste an seiner Kleidung zerrten und sein Gesicht durchschnitten. Er konnte das Unheil fast hinter sich spüren, es konnte jeden Moment zugreifen.
Der Fluchtpunkt in Sicht, eine Lichtung in der Ferne, machte ihm plötzlich Hoffnung. „Ich kann es schaffen“, dachte er, während er alle Kräfte mobilisierte, um das rettende Licht zu erreichen. Doch er war nicht allein.
Ohne Warnung sprang das Unheil aus dem Dunkel hervor und stellte sich ihm in den Weg. Alex schrie verzweifelt auf, als er die kalten, harten Augen des Unheils direkt vor sich sah. Er konnte fühlen, wie die Dunkelheit sich durch seine Haut wühlte und eiskalte Furcht in sein Herz pumpte. Es war, als würde das Unheil mit einem einzigen Blick seine gesamte Existenz verschlingen.
Er schloss die Augen, bereit, den unausweichlichen Schrecken zu ertragen. Gerade in diesem Moment hörte er das ferne Läuten einer Kirchenglocke. Es war eine warme, rettende Melodie, die wie ein helles Licht in seine Dunkelheit eindrang. Das Unheil vor ihm schrie plötzlich auf, und Alex spürte, wie sich seine eisige Präsenz zurückzog.
Als er die Augen öffnete, war er allein. Kein dunkler Schatten, kein unheimlicher Wald, nur ein friedlicher Pfad im Dämmerlicht, der zurück zur Stadt führte. Rettung. Doch auch wenn der physische Schrecken vorbei war, würde ihn die Angst noch lange begleiten. War das Unheil nur eine Manifestation seiner Ängste? Oder war es etwa eine Warnung des Universums?
Der Schrecken hatte nachgelassen, doch in der Tiefe seines Herzens wusste er, dass die Dämmerung des Unheils noch längst nicht vorüber war, sie wartete nur, bis die Dunkelheit wieder hereinbrach. Und während sein Herz noch immer in seiner Brust hämmerte, konnte er nur über eine Sache nachdenken: Wird das Unheil beim nächsten Mal an der Dunkelheit festhalten, oder wird es ihn ins Verderben stürzen?