Als die Sonne den Horizont küsste, empfing ein kleines Dörfchen namens Ashwood den Schrecken der Dunkelheit. Mit der hereinbrechenden Dunkelheit begann etwas zu lauern, etwas Undefinierbares und Furchterregendes, dass seinen Klauenabdruck über das ganze Dorf legte.
Jeder Bewohner schloss sich in seinem Zuhause ein, sobald die Dunkelheit hereinbrach. Türverriegelungen und Fensterläden knallten. Alles wurde still, bis auf das gelegentliche Flüstern des Windes und das entfernte Echo des schlagenden Kirchturms, ein Leuchtfeuer in der Finsternis.
An diesem schicksalhaften Abend, als der letzte Strahl des Sonnenlichts erlosch, brach eine Stille über Ashwood herein. Doch heute war etwas anders. Die dumpfe Omenlastigkeit in der Luft, die kälter als sonst war, ließ die Bewohner frösteln, während sie sich in ihren Bettdecken einhüllten.
William, ein junger, furchtloser Bewohner, wurde in dieser Nacht vom Sturm aus dem Schlaf gerissen. Neugierig auf das, was diese besondere Nacht prägte, schlüpfte er aus der Sicherheit seines Bettes. Sein Herz pochte, die Neugier aber lähmte seine Angst. Er schlich sich zur Haustür und trat hinaus in die Dunkelheit.
Es war ruhig, beunruhigend ruhig. Die Laternen schwankten im Wind, wirbelten Schatten umher und warfen ein gespenstisches Glühen auf die Kopfsteinpflasterstraßen. Die Häuser standen wie schlafende Giganten, dunkel und undurchdringlich.
Plötzlich hörte er ein leises Knirschen, etwas machte sich auf den Weg durch den Schatten. Es kam aus der Richtung des Friedhofs. Er spürte, wie sich die Haare auf seinem Nacken aufstellten und sein Herzschlag ihm in den Ohren dröhnte. Aber der Drang, das Unbekannte zu entdecken, motivierte ihn.
Als er am Friedhof ankam, überwog die Stille. Die Grabsteine standen nur als Schemen im schwachen Licht. Er hörte wieder dieses Knirschen, doch diesmal war es näher als zuvor. Bevor er reagieren konnte, ergriff auch etwas, was sich nicht nur auf seiner Haut, sondern auch um sein Herz festklammerte. Seine Augen weiteten sich vor Schreck.
Ein dunkler Schatten hatte all und jeden verschluckt. Man sah nur seine leuchtenden, stechend roten Augen. Es hatte keine Form, keine Identität, es war ein wahrhaftiges Monstrum der Dunkelheit. Er wollte schreien, doch kein Ton entkam seinen Lippen.
Gerade als die welken Hände dieses Schreckensbegleiters ihn erreichten, brach die Sonne am Horizont durch. Jene roten Augen flackerten und verschwanden, während das dunkle Ungetüm in der aufkommenden Morgendämmerung schmolz. Eine abstrakte Angst verschwand, nur um nach Sonnenuntergang wieder aufzutauchen.
William kehrte, erschüttert von der Begegnung, nach Hause zurück. Mit dem Morgenlicht kamen die Dorfbewohner aus ihren Verstecken hervor, nicht wissend, was ihr mutiger Nachbar gerade durchgemacht hatte. Von da an mahnte William jeden, bis zur Morgendämmerung sicher zu Hause zu sein.
Und obwohl der Schrecken der Dunkelheit ein Geheimnis blieb, weckten die roten Augen, die sich jedes Mal in der Dunkelheit öffneten, eine schreckliche Erinnerung daran, was in der Dunkelheit lauerte. Das Echo dieses Gruselwesens bleibt in Ashwoods Geschichte, als der unbestreitbare Beweis des Horrors, der in der Dunkelheit lauern kann.