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Das verfluchte Gemälde

Das verfluchte Gemälde

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Es begann harmlos genug. In einem kleinen Antiquitätenladen zwischen staubigen Möbeln und zerrissenen Samtbüchern, entdeckte Jake ein altes Gemälde. Der Künstler war unbekannt, das Jahr unlesbar abgenutzt. Es zeigte eine melancholische Landschaft in abgestürzten Grün- und Blautönen, einen knorrigen alten Baum und ein kleines, einsames Haus am Horizont.

Fasziniert von der malerischen Dunkelheit kaufte Jake es für sein Appartement in der Stadt. Nach seiner Ankunft hängte er es im Wohnzimmer auf und bemerkte einen seltsamen Schatten, der aus dem Haus auf dem Gemälde drang. Er schüttelte das seltsame Gefühl ab und ging schlafen.

Die darauffolgenden Nächte waren unruhig. Er hörte seltsame Geräusche, halb erwachend ausstattungsbedingten Alpträumen. Und bei jeder aufgestörten Erwachung schienen sich die Details des Gemäldes zu ändern. Das Haus auf der Leinwand schien näher und der Schatten größer zu erscheinen. Der knorrige alte Baum wuchs gedreht und verzerrt in Richtung des Hauses und schien das Leben aus den anderen Pflanzen zu saugen.

Tagsüber kamen Jakes Freunde vorbei und bestätigten seine Ängste. Sie hatten Gänsehaut, wenn sie das Gemälde betrachteten und meinten, dass es dunkler und kälter wirkte als zuvor. Sie schlugen vor, es loszuwerden. Aber etwas hielt Jake davon ab.

Eines Nachts, als das Murmeln wieder lauter wurde und der Schatten aus dem Haus auf dem Gemälde so massiv war, dass er kaum mehr das Wohnzimmer ertragen konnte, wagte Jake einen genaueren Blick. Was er sah, ließ ihn erstarren. In dem Schatten, der aus dem Haus kam, sah er die Silhouette eines Mannes. Der Mann schien direkt auf ihn zu blicken.

Panik erfüllte Jake. Das Gemälde war nicht nur ein passiver Beobachter, es war aktiv, lebendig. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer des Antiquariateigentümers. Doch bevor er es an sein Ohr bringen konnte, hörte er das Rascheln in der Leitung. Es war der Mann aus dem Gemälde. Er konnte seinen kalten Atem hören und verzweifelte Worte, die er nicht verstehen konnte.

Am nächsten Tag war Jake verschwunden. Seine Freunde fanden das Telefon vom Hörer gerissen auf dem Boden und das verfluchte Gemälde, das nun eine Szene darstellte, wie sie sie nie zuvor gesehen hatten. Das Haus auf der Leinwand war jetzt von einem großen Baum abgeschlossen und im Fenster des Hauses erkannten sie Jakes Gesicht.

In den folgenden Wochen wurde das Gemälde als Spukversteigerung verkauft und das Gerücht ging um, dass es verflucht war. Jakes Wohnung wurde abgerissen und seine Freunde zogen weiter. Aber die Geschichte des verfluchten Gemäldes wird immer weiter erzählt. Und niemand weiß, ob Jake jemals wieder gefunden wurde.

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