Es war ein sonniger, strahlender Sommermittag, als Noah und sein jüngerer Bruder Ben in die expansiven Felder hinausgingen, die ihr kleines bescheidenes Haus umgeben. Bens leuchtend roter Drachen flog hoch im Wind, seine Augen verfolgten begeistert seine bunten Bewegungen in der blauen Weite.
Noah, der mit seinem fortwährenden neugierigen Geist, begann das Gebiet zu erkunden. Bei einem Kornfeld, das hinter ihrem Haus ausgestreckt war, spürte er eine merkwürdige Anomalie. Eine perfekte Kreisform, abgeflacht und glatt wie von einem gewaltigen Stempel geschlagen, war mitten in der ansonsten ungeordneten Wildnis des goldenen Getreides entstanden.
Verwirrt und gleichzeitig fasziniert, trat er näher heran, um den unüblichen Kreis zu inspizieren. Als er den Rand des Kreises erreichte und einen Fuß in den abgeflachten Teil setzte, fühlte er eine kalte Brise, die der warme Sommermittag nicht erklären konnte. Er zog seinen Fuß sofort zurück und trat zurück, seine jugendliche Neugier war jetzt von einer unbekannten Furcht überschattet.
Dieses mysteriöse Geschehen teilte er Ben nicht mit, aus Angst, seinen kleinen Bruder zu ängstigen. Als die Sonne unterging, kehrten die Brüder in ihr bescheidenes Zuhause zurück, doch der Gedanke an die seltsame Kreisform verfolgte Noah. In dieser Nacht konnte er nicht schlafen, der Gedanke an den Kreis und die eisige Kälte, die er aus ihm gespürt hatte, verfolgten ihn.
Um einen besonderen Schrecken dieser Nacht hinzuzufügen, sah Noah außerhalb seines Fensters helle Lichter und hörte merkwürdige Geräusche. Aber als er aufstand, um nachzusehen, fand er nur die stille Dunkelheit, die ihn anstarrte. Die Lichter und Geräusche waren verschwunden.
Am nächsten Morgen war der Kreis im Kornfeld verschwunden, als ob er niemals da gewesen wäre. Es war, als ob die Welt Noahs Erlebnis von gestern vergessen hatte, doch in seinem Herzen wusste er, dass es real war. Nach diesem Tag wurden die Lichter und Geräusche, die er in der Nacht gehört hatte, zu einer häufigen Erscheinung, doch er war zu verängstigt, um sie jemandem zu erzählen.
Jahre vergingen und die Brüder wuchsen auf, doch die Geheimnisse und Schrecken der Vergangenheit blieben unausgelöscht in Noahs Erinnerungen. Eines Tages, als Ben den Dachboden säuberte, stieß er auf ein altes Fotoalbum. Es zeigte ein antikes Bild des Kornfeldes. Und da, fast unsichtbar, auf einem unscharfen Schwarz-Weiß-Foto, war der gleiche perfekte Kreis, den Noah als Kind gesehen hatte.
Die Realisierung ließ Noahs Herz fast außer Tritt geraten – die Kornkreise waren schon immer da gewesen, womöglich schon lange bevor sie geboren wurden. Was waren diese Kräfte? War es nur ein Spieler der Natur oder steckte mehr dahinter?
Die Antwort bleibt verborgen und obwohl die Brüder sich jetzt als Erwachsene des Mysteriums bewusst sind, das ihr Zuhause umgibt, entscheiden sie sich, nicht weiter zu forschen. Denn manche Geheimnisse, so scheint es, sind besser unausgesprochen und unbeantwortet. Kräfte, die größer sind als die Vorstellungskraft des Menschen, bestehen und immer bestehen werden, seltsam, unergründlich und geheimnisvoll.