Mitten in der Nacht schrillte Addisons Handy auf ihrem Nachttisch. Mit halb geöffneten Augen sah sie auf das Display, das in der Dunkelheit leuchtete. „Unbekannte Nummer“ stand da. Sie nahm widerwillig ab. „Hallo?“ fragte sie, die Müdigkeit in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
„Addison“, flüsterte eine raue Stimme am anderen Ende der Leitung. Die Stimme kam ihr bekannt vor, konnte sie aber nicht zuordnen. „Wer ist da?“ fragte sie. Aber die Verbindung wurde unterbrochen.
Gedanken rasen durch ihren Kopf, während sie allein in der Dunkelheit saß, umgeben von Schatten, die durch ihre Wohnung wanderten. Die Nacht war klar, die Umrisse der Bäume draußen erschienen klar und bedrohlich durch das Fenster. Die Stille der Nacht wurde nur von dem Flüstern der Schatten und dem Geräusch ihres eigenen Atems unterbrochen.
Drei Nächte lang klingelte das Handy zur gleichen Zeit, immer die gleiche unbekannte Nummer, immer die gleiche raue Stimme, die ihren Namen flüsterte. Addison bekam Angst und nach dem vierten Anruf beschloss sie, zur Polizei zu gehen.
Die Polizei riet ihr, die Nummer zu blockieren und sie versprachen, sich um den Fall zu kümmern. Doch trotzdem klingelte das Handy in dieser Nacht. Die gleiche Stimme flüsterte ihren Namen.
„Addison, da ist etwas hinter dir.“
Gänsehaut breitete sich auf Addisons Haut aus. Sie drehte sich um, fast erwartend, eine Gestalt in der Dunkelheit zu entdecken, doch da war nichts. Die Stille der Nacht war lauter und bedrohlicher als je zuvor. Sie fühlte, wie die Dunkelheit sie umhüllte und fühlte sich sehr allein.
Sie rief die Polizei erneut an und erklärte ihre Situation mit zitternder Stimme. „Wir haben die Nummer blockiert, sie sollten keine Anrufe mehr erhalten“, versprach der Officer am Telefon.
Doch die Anrufe hörten nicht auf. Jede Nacht, zur gleichen Zeit, klingelte ihr Handy und jedes Mal war die raue Stimme da, die ihren Namen flüsterte. Sie besuchte verschiedene Spezialisten, aber niemand konnte ihr sagen, woher die Anrufe kamen oder wer sie machte.
Die Dunkelheit wurde ihre ständige Begleiterin. Sie bekam Angst, in ihrer eigenen Wohnung zu sein, Angst vor den Schatten und dem lauten Stille der Nacht. Sie begann, sich auszumalen, welche Art von Kreatur in der Dunkelheit lauern könnte, die diese Anrufe tätigte.
An der fünfzehnten Nacht, nachdem sie den gruseligen Anruf erhalten hatte, sah sie eine Gestalt in den Schatten ihrer Wohnung. Sie stand in der Dunkelheit und starrte sie an. Addison schrie und das letzte, was sie hörte, war das Flüstern der raue Stimme in ihrem Ohr: „Haben dir die Schatten Hallo gesagt, Addison?“
Die Polizei fand sie am nächsten Morgen. Ihr Handy lag neben ihr, das Display leuchtete noch immer. Auf dem Display stand: „Anruf von Unbekannter Nummer“. Aber als sie das Handy aufnahmen und hineinhörten, hörten sie nur das Flüstern der Schatten in ihren Ohren.