jeden Tag eine Geschichte
Die Nacht, in der der Mond verschwand

Die Nacht, in der der Mond verschwand

1212

Danny saß in seinem Zimmer, die Finger über die Tastatur seines Laptops fliegend. In einer Welt der Social Media und Youtube Reaktionen arbeitete er an der neuesten Episode seines True Mystery-Horror-Podcasts. Die Sterne funkelten draußen, der Mond hing voll und mächtig am Himmel.

Plötzlich, wie von einem unerklärlichen Phänomen, verschwand der hell leuchtende Mond. Zuerst dachte Danny, vielleicht wären seine Augen müde und spielten ihm einen Streich. Doch als er über die Silhouette der Baumkronen schaute, bemerkte er, dass der Mond wirklich weg war. Egal, wie weit er seine Augen aufschlug und hin und her schaute, der vertraute Nachthimmel schien den Mond nicht mehr zu kennen.

Eine seltsame Stille sank über die Welt. Es war so, als ob die Natur den Atem anhielt. Tiere, die zuvor aktiv waren, erstarrten plötzlich und die Insekten hörten auf zu zirpen. Es war nicht nur still, es war totstill.

Danny konnte es nicht abtun, es war zu real. Er griff nach seinem Smartphone und startete die Social Media Apps. Zu seiner Überraschung explodierte das Netz mit Berichten und Reaktionen auf den seltsamen Vorfall. Jeder schien den Mond verloren zu haben. Die Leute bekamen Angst. Niemand wusste, warum der Mond verschwand.

Sendeunterbrechungen und Notfalldurchsagen griffen um sich. Die Regierungen der Welt schienen genauso ahnungslos und besorgt zu sein. Einige Menschen behaupteten, es handele sich um das Ende der Tage, andere sprachen von außerirdischen Invasionen und geheime Regierungsprojekte. Die Welt befand sich im Ausnahmezustand.

Danny, eingefangen vom unerklärlichen Phänomen, filmte die bizarre Szenerie und berichtete live in seinem Podcast. Seine Follower-Zahl schoss in die Höhe, da die Menschen verzweifelt nach Antworten suchten, die er selbst nicht geben konnte.

Einige Stunden vergingen, die Dunkelheit verdichtete sich und nur gelegentlich durchzuckten Sternschnuppen den Himmel. Das Unbehagen wuchs exponentially. Spekulationen verwandelten sich in Panik, die Stille der Nacht machte der Hysterie der Menschheit Platz.

Gerade als die Welt am Rand des kollektiven Nervenzusammenbruchs zu stehen schien, war es Danny, der es zuerst sah. Ein flackerndes Leuchten inmitten der Dunkelheit, das sich langsam zu einer leuchtenden Kugel formte.

Der Mond kehrte zurück. Er war jedoch nicht mehr der gleiche. Anstatt seines üblichen blassen Weißes, glühte er in tiefem, pulsierendem Rot. Es war ein gruseliges Schauspiel, das die düstere Stille erneut beängstigte.

Und noch etwas hatte sich verändert. Eingraviert in der rötlichen Oberfläche waren Linien, die sich zu einer unheimlichen Botschaft formten. Sie waren nicht von dieser Welt, sie kamen von da draußen, jenseits unseres Verständnisses.

Danny verstand die Botschaft nicht, niemand tat es, und doch schaute jeder auf den rotglühenden Mond und wusste, dass etwas Geschehen war. Ein Signal, eine Warnung vielleicht, von welchen Wesen auch immer, die uns vom Raum zwischen den Sternen beobachteten.

Am nächsten Tag wurde der mysteriöse Verlust und die Rückkehr des Mondes der Normalität wieder zum Leben erweckt. Die Leute waren verängstigt und verwirrt, ja, aber das Leben musste weitergehen.

Doch alle wussten, dass die Nacht in die Geschichte eingehen würde, in der der Mond verschwand und unser Verständnis der Welt für immer auf den Kopf stellte. Was auch immer die Botschaft auf dem Mond bedeutete, die Welt, zumindest für Danny, würde nie wieder die gleiche sein.

Facebook
X
LinkedIn
Facebook
WhatsApp